Der 1.FC Heidenheim 1846 verliert den letzten Härtetest vor dem Zweitligaauftakt am kommenden Wochenende mit 2:4 nach Elfmeterschießen gegen den italienischen Traditionsverein Hellas Verona. Die Norditaliener entscheiden die sechste Auflage des Max-Liebhaber-Pokals, in der nach 90 torlosen Minuten kein Sieger ermittelt werden konnte, für sich.
Bevor der sechste Max-Liebhaber-Pokal in der Voith-Arena angepfiffen wurde, fand – im Rahmen der Saisoneröffnung – die Kaderpräsentation für die Spielzeit 2018/19 und die Ehrung von FCH Kapitän Marc Schnatterer anlässlich seiner zehnjährigen Vereinszugehörigkeit statt. Nach dem obligatorischen Auftaktprogramm startete die Mannschaft von Cheftrainer Frank Schmidt, eine Woche vor dem Zweitligaauftakt, in den finalen Härtetest gegen den Hellas Verona.
Beide Teams starteten schwungvoll in die Partie: Der FCH versuchte über viele Kurzpässe im Mittelfeld schnell in die Spitze zu kombinieren, die Gäste aus Italien liefen die Heidenheimer früh und aggressiv an. So entwickelte sich eine interessante Partie, in der Marc Schnatterer sein Jubiläum bereits nach zwei Minuten fast gekrönt hätte: Sein Abschluss nach kurz ausgeführten Freistoß konnte in höchster Not abgeblockt werden. Die Mannschaft von Frank Schmidt drängte Hellas Verona in den Folgeminuten weiter in die Defensive. Dabei zeigten sich die Rot-Weiß-Blauen variabel in ihren Offensivbemühungen: Gezielte Diagonalbälle und Kurzpassspiel wechselten sich häufig ab. Die Italiener taten sich trotz ihres engagierten Pressings schwer, die Angriffe des Gastgebers zu unterbinden. In der neunten Minute konnte der durchstartende Sebastian Griesbeck von Marnon Busch schön in Szene gesetzt werden, nach dem folgenden Querpass auf Marc Schnatterer konnte die Hintermannschaft von Verona gegen Marc Schnatterer klären. Nur eine Zeigerumdrehung später zeigte auch Kevin Müller, dass er aufmerksam mit von der Partie war: Der Schlussmann eilte bei einem langen Ball aus seinem Kasten und konnte so souverän klären. Abgesehen von diesem eher harmlosen Vorstoß kontrollierte der FCH die Partie und erarbeitete sich bis zur 15. Spielminute zwei weitere Chancen. Zuerst konnte eine scharfe Hereingabe von Marc Schnatterer vor dem einschussbereiten Nikola Dovedan geklärt werden (12.), dann schoss der österreichische Offensivgeist nach schönem Zuspiel von Robert Glatzel aus etwa 16 Metern knapp über das Tor (15.). Auch die Gäste kamen nun etwas besser in die Partie. Einer Ecke in der 21. Spielminute folgte der erste, aber ungefährlichen Abschluss. In den folgenden 120 Sekunden erarbeiteten sich die Italiener konkretere Torchancen: Beim ersten Abschluss konnte Oliver Steurer einen Schuss von Matos abblocken (22.), Gustafson scheiterte nach schöner Kombination frei vor Kevin Müller (23.). Nach dieser Großchance flachte das Spiel etwas ab und so hatten die Zuschauer nur ein weiteres Mal den Torschrei auf den Lippen, als Marc Schnatterer nach einem Konter knapp am Tor vorbeischoss.
Nach der Halbzeitpause hatte man zunächst den Eindruck, dass die Partie wieder etwas an Fahrt gewann: Erneut war es FCH Kapitän Marc Schnatterer, der mit seinem Schuss ans Außennetz (47.) für Gefahr sorgte. Anschließend bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild wie in den letzten Minuten des ersten Durchgangs; beide Teams taten sich schwer, Chancen zu kreieren. In der 62. Minute hatte Norman Theuerkauf per Standard eine der wenigen Schusschancen: Der Defensivallrounder zielte jedoch knapp am Kasten von Marco Silvestri vorbei. Der zweiten 45 Minuten wurden sowohl von FCH Cheftrainer Frank Schmidt, als auch vom italienischen Weltmeister von 2006, Fabio Grosso, der das Traineramt beim italienischen Zweitligisten innehat, für viele taktische Versuche genutzt, sodass – vermutlich auch aufgrund der vielen Auswechslungen – kein wirklicher Spielfluss mehr aufkam. In der 83. Minute hatten die Gäste aus Norditalien die letzte nennenswerte Möglichkeit der Partie; Kevin Müller war bei Di Carmines Flachschuss aus 16 Metern auf dem Posten und klärte zur Ecke. So blieb es nach 90 Minuten beim torlosen Unentschieden und der Sieger des diesjährigen Max-Liebhaber-Pokals musste im Elfmeterschießen gekürt werden. Dort behielten die Gäste aus Verona die Überhand und ließen FCH Schlussmann mit gut geschossenen Elfmetern keine Abwehrchance. Auf der anderen Seite zeigten die Schützen von Frank Schmidt zweimal Nerven: Denis Thomalla scheiterte am linken Torpfosten und Kevin Sessas Versuch aus elf Metern konnte von Silvestri abgewehrt werden. Jonas Brändle und Gökalp Kilic verwandelten ihre Elfmeter sicher.
Statistik zum Spiel:
FCH: Müller – Busch (60. Strauß), Wittek (87. Reithmeir), Theuerkauf (87. Brändle), Steurer (46. Mainka) – Schnatterer (69. Multhaup), Dorsch (60. Sessa), Griesbeck (69. Kilic), Skarke (46. Lankford) – Dovedan (69. Pusch) – Glatzel (60. Thomalla)
Hellas Verona: Silvestri – Almici, Kumbulla, Souprayen, Crescenzi – Matos,Calvano, Gustafson, Laribi, Lee – Pazzini Tore: 0:1 Di Carmine, 1:1 Brändle, 1:2 Zaccagni, 1:3 Tupta, 2:3 Kilic, 2:4 Saveljevs
Schiedsrichter: Robert Hartmann
Zuschauer: 5.100 (Voith-Arena)
Hellas-Coach und Weltmeister von 2006, Fabio Grosso mit dem Max Liebhaber-Pokal 2018